Bauchspeicheldrüsenkrebs mit dem körpereigenen Immunsystem bekämpfen
Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung 2017 geht an Dr. Lena Seifert
Hamburg, 6. Januar 2017. Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verleiht der Dresdner Viszeralchirurgin Dr. med. Lena Seifert den Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung. Mit der Preissumme von insgesamt 210.000 Euro unterstützt die Stiftung über einen Zeitraum von drei Jahren Seiferts Projekt zur Erarbeitung neuer immunologischer Ansätze zur verbesserten Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine besonders aggressive Krebsform: Prognosen zufolge wird die Tumorerkrankung bis 2030 die zweithäufigste Krebstodesursache sein. Neue Immuntherapien haben zwar bei einer Vielzahl unterschiedlicher Krebsarten vielversprechende Ergebnisse gezeigt, jedoch nicht beim Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Ein große Hürde ist unter anderem das immunhemmende und bindegewebige Milieu des Tumors“, erläutert Dr. med. Lena Seifert. Ihre Forschungsarbeiten zielen darauf ab, die Wechselwirkung zwischen Nekroptose, einer speziellen Art des Zelltodes, und dem Immunsystem im Detail zu verstehen. „Ziel ist es, aus den Ergebnissen neue immuntherapeutische Ansätze abzuleiten, die die Prognose von Bauchspeicheldrüsenkrebs langfristig verbessern“, so Seifert.
Die promovierte Medizinerin begann 2010 ihre Facharztweiterbildung im Bereich Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nach drei Jahren zog es sie für einen Postdoc-Forschungsaufenthalt in das Labor von Professor George Miller an die NYU School of Medicine in New York. Während dieser Zeit erhielt Dr. Seifert Stipendien der American Liver Foundation und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Seit Juli 2015 ist sie als Assistenzärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden tätig. „Ich sehe die Zukunft der Krebsbehandlung in einer individualisierten Therapie“, erklärt die 33-jährige Nachwuchswissenschaftlerin, für die immer der Patient im Mittelpunkt stehen sollte. Vorbilder findet Dr. Seifert in positiven und toleranten Menschen und speziell in ihrem Familien- und Freundeskreis, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Ehemann am liebsten ihre Freizeit verbringt.