Preisträger:innen Prof. Elena Conti, PhD und Prof. Dr. Jörn Piel
Prof. Elena Conti, PhD
Prof. Elena Conti, PhD (58), Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, erforscht, wie Zellen fehlerhafte Boten-RNAs (mRNAs) erkennen und abbauen. Besonders interessiert sie sich für krankheitsrelevante Mutationen in diesen Mechanismen, die sie mit neuesten Methoden entschlüsselt. Denn Störungen in diesem Prozess können neurodegenerative Erkrankungen wie ALS und Spinale Muskelatrophie (SMA), bestimmte Krebsarten und genetisch bedingte Stoffwechselstörungen begünstigen. Ihre Arbeit in diesem Feld hat entscheidend dazu beigetragen, das Zusammenspiel molekularer Maschinen zu verstehen. Für diese Forschung erhält sie in diesem Jahr den Jung-Preis für Wissenschaft und Forschung, den sie sich mit Prof. Dr. Jörn Piel teilt. Mit ihrem Teil des Preisgelds möchte sie eine neue, vielversprechende Hypothese zu einer speziellen Mutation im Exosom-Komplex weiterverfolgen, die eine Schlüsselrolle im RNA-Abbau spielt.
Für Conti ist Wissenschaft eine Leidenschaft, die sie über Jahre entdeckte – inspiriert von exzellenten Lehrern und Mentoren. „Forschung ist für mich wie ein großes Puzzle. Man sammelt einzelne Beobachtungen, fügt sie zusammen, und plötzlich entsteht ein Bild“, beschreibt sie ihre Faszination. Abseits der Wissenschaft findet sie Ausgleich in der Natur oder beim Tennisspielen, „auch, wenn meine Tochter immer gewinnt“, wie sie lachend erzählt.
Prof. Dr. Jörn Piel
Prof. Dr. Jörn Piel (58), Mikrobiologe und Leiter der Forschungsgruppe Bakterielle Naturstoffe am Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich, erforscht die enorme Vielfalt von Bakterien, die bislang nicht im Labor kultiviert werden konnten – und damit eine unerschlossene Quelle potenzieller Wirkstoffe darstellen. Viele dieser Mikroorganismen produzieren bioaktive Substanzen, die vielversprechend für neue Krebsmedikamente, Antibiotika und antivirale Therapien sein könnten. Doch oft sind diese Stoffe in der Natur nur in winzigen Mengen verfügbar. Piels Forschung zielt darauf ab, ihre Gene in Labormodellen nachzubilden, um eine nachhaltige Produktion zu ermöglichen.
Die Faszination für Chemie entdeckte Piel früh – ausgelöst durch eine abenteuerliche Familiengeschichte über gescheiterte Raketenexperimente im Wohnzimmer. „Mich motiviert der Entdeckergeist“, sagt er. „Es ist, als würde man völlig neue Lebensformen aufspüren – mit dem Potenzial, die Medizin zu revolutionieren.“ Mit seinem Teil des Preisgelds aus dem Jung-Preis für Medizin, den er in diesem Jahr von der Jung-Stiftung gemeinsam mit Prof. Elena Conti, PhD verliehen bekommt, möchte er die Entwicklung innovativer biotechnologischer Methoden vorantreiben, um diese verborgen gebliebenen Naturstoffe nutzbar zu machen. Privat begeistert er sich für die Kulinarik fremder Kulturen – eine Leidenschaft, die er augenzwinkernd mit seiner Forschung verbindet: „Auch hier ist das Ergebnis nicht immer vorhersehbar – aber oft eine echte Entdeckung.“
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