Prof. Matthias Tschöp und Prof. Christian Hertweck

Der Ernst Jung-Preis für Medizin der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung geht in diesem Jahr an gleich zwei hochkarätige Forscher. Beide Wissenschaftler leisten mit ihrer Forschung wichtige Beiträge zum aktuellen Wissensstand in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Sie teilen sich die Preissumme in Höhe von 300.000 Euro jeweils zur Hälfte.

Prof. Matthias Tschöp

Therapeutika bei Diabetes entwickeln

Adipositas und Diabetes zählen heute weltweit zu den größten Volkskrankheiten und erhöhen das Risiko für schwere Covid-19-Verläufe und andere Erkrankungen wie Krebs. Für seine herausragenden Forschungsarbeiten und Entdeckungen auf diesem Gebiet erhält Professor Dr. med. Dr. h. c. Matthias H. Tschöp vom Helmholtz Zentrum München und der TU München den Ernst Jung-Preis für Medizin 2021. Die mit insgesamt 300.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jedes Jahr von der Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung an Spitzenforscher*innen vergeben, deren Projekte zum medizinischen Fortschritt beitragen.

Matthias Tschöp forscht seit mehr als 20 Jahren daran, verbesserte Wirkstoffe gegen die in den westlichen Industrieländern vorherrschenden Stoffwechselerkrankungen Fettleibigkeit und Diabetes zu entwickeln. Bereits früh in seiner Forscherkarriere gelangen ihm eine Reihe bahnbrechender Entdeckungen zur molekularen Kommunikation zwischen Magen-Darm und Gehirn. Diese Erkenntnisse ermöglichten ihm die Entwicklung von neuartigen Arzneimittelkandidaten, darunter eine eigene Therapeutika-Klasse, die als Hormon-Polyagonisten bezeichnet werden. Mehrere solcher Polyagonisten befinden sich heute erfolgreich in klinischen Studien der Phase II und III und gelten als einer der derzeit vielversprechendsten Ansätze zur Bekämpfung der Volkskrankheiten Adipositas- und Typ-2-Diabetes.

 

 

Prof. Christian Hertweck

Neue Wirkstoffe aus der Natur identifizieren

Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, aus denen neue Antibiotika entwickelt werden können – unter anderem damit beschäftigt sich Professor Dr. rer. nat. Christian Hertweck vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) – in Jena. Für seine herausragenden Forschungsarbeiten erhält er nun den Ernst Jung-Preis für Medizin 2021. Die mit insgesamt 300.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jedes Jahr von der Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung an Spitzenforscher*innen vergeben, deren Projekte zum medizinischen Fortschritt beitragen.

Viele Stoffe, die von Bakterien und Pilzen produziert werden, können Krankheiten oder Vergiftungen verursachen. Andere sind in der Lage, Infektionskrankheiten zu heilen, wie beispielsweise als Antimykotika oder Antibiotika. Ziel von Christian Hertweck ist es, sowohl Toxine und Virulenzfaktoren als auch pharmakologisch relevante Stoffe zu identifizieren und zu verstehen, wie und warum sie in Mikroorganismen gebildet werden. Hertweck ist stellvertretender Institutsdirektor am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) – in Jena sowie Leiter der dortigen Abteilung Biomolekulare Chemie. Zudem hat er den Lehrstuhl für Naturstoffchemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne.

 

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