Jung-Preis für Medizin: Hochdotiert, ausgesprochen flexibel und ein Meilenstein der Forschungskarriere

 

Unsere Umfrage zum Jung-Preis für Medizin unterstreicht seine Bedeutsamkeit für unabhängige wissenschaftliche Forschung. Zwei Aspekte heben die 33 Teilnehmenden besonders hervor: den Einfluss der Preise als Sprungbrett für weitere Auszeichnungen und ihre besondere Flexibilität beim Einsatz der Preisgelder.

Der Jung-Preis für Medizin zählt mit mit aktuell 300.000 Euro europaweit zu den höchstdotierten Medizinpreisen. Er würdigt Forscher:innen und ihre Projekte, die wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen. Die Auszeichnung bedeutet weit mehr als das Preisgeld und die Urkunde allein ausdrücken können – sie ist ein wichtiger Meilenstein der Forschungskarriere der Preisträger:innen.

Preise als Sprungbrett für weitere Auszeichnungen

Jedes Jahr im November wählt unser Stiftungskuratorium, das sich aus sieben renommierten internationalen Wissenschaftler:innen zusammensetzt, die Preisträger:innen des Folgejahres aus. Diese gehören zu den Spitzenvertreter:innen ihres Fachs – und erhalten durchweg im Laufe ihrer Karriere weitere bedeutende Auszeichnungen. Drei von ihnen wurden gar mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet: Prof Dr. Rolf Martin Zinkernagel in 1996, Prof. Dr. Harald zur Hausen in 2008 und Prof. Emmanuelle Charpentier in 2020.

Diese und viele weitere Auszeichnungen sind sowohl Belohnung als auch Anerkennung für die bahnbrechende Forschungsarbeit der Wissenschaftler:innen. Jede einzelne leistet dabei einen wichtigen Beitrag, die Ergebnisse weiter in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und Gesellschaft zu verbreiten. Auch wir möchten mit unseren Preisen das internationale Augenmerk auf besonders bahnbrechende Arbeiten lenken. Daher stellten wir in unserer Umfrage die Frage: Hat die Verleihung des Jung-Preises für Medizin den Gewinner:innen zu weiteren Auszeichnungen verholfen?

Die Ergebnisse sind eindeutig: 19 der 33 teilnehmenden Preisträger:innen sehen einen direkten oder indirekten Zusammenhang zwischen ihrem Preis der Jung-Stiftung und ihren weiteren, später verliehenen Auszeichnungen. Die Befragten erwähnen in dieser Hinsicht gesammelt 54 Auszeichnungen, sowie eine Vielzahl von Berufungen an Universitäten und Aufnahmen in renommierte medizinische Akademien.

Die errungenen Auszeichnungen reichen dabei von vielen weiteren deutschen Preisen (wie dem den Landesforschungspreis Baden-Württemberg, dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft sowie ein Großes Verdienstkreuz) und europäischen Förderungen (wie dem ERC Advanced Grant) bis hin zu zahlreichen internationalen Auszeichnungen (wie dem Marcel Benoist Swiss Science Prize), inklusive den renommiertesten Wissenschaftspreisen (wie dem Lasker Award, Shaw Prize und Breakthrough Prize).

Dankbarkeit für flexiblen Einsatz des Preisgeldes

Eine große Besonderheit des Jung-Preises für Medizin liegt darin, dass das Preisgeld ohne Konditionen vergeben wird – die Preisträger:innen können ihren Gewinn nach bestem Gewissen einsetzen. Diese Flexibilität haben die Teilnehmenden der Umfrage explizit hervorgehoben, dabei insbesondere zwei Aspekte dieser finanziellen Freiheit:

Zunächst die freie Wahl des Forschungsthemas. Indem Forscher:innen ihr Gebiet völlig selbstständig definieren dürfen, können sie unbürokratisch und schnell auf wechselnde Umstände reagieren und ihre Schwerpunkte anpassen („navigate our constantly changing research environment quickly and non-bureaucratically“). Gleich mehrere Preisträger*innen haben diese Flexibilität dazu genutzt, ihren Fokus auf Covid-19 zu setzen – zum Beispiel, um zu erforschen, wie das “SARS-CoV-2 Virus schwere Lungenerkrankungen auslös[t]“, und um den “neuen Impfverstärker XS15 gegen Corona und Krebs auf den Weg zu bringen”.

Weiterhin ermöglicht die Flexibilität der Preisgelder den Gewinner:innen, ihre Konzepte oder Methoden frei zu wählen. Viele Teilnehmende der Umfrage schätzen die Freiheit, “durch explorative Ansätze neue Hypothesen-getriebene Forschung voranzutreiben”, “unkonventionelle Ideen rasch umsetzen” und „Experiment[e] durchzuführen, die wissenschaftlich riskant [sind], aber zu neuen, unerwarteten Ergebnissen [führen].”

Erfreuliche Ergebnisse

Wir sind sehr erfreut, dass unsere bisherigen Preisträger:innen einen so hohen Stellenwert in ihren Preisen als Sprungbrett für ihre weiteren Auszeichnungen und Karrierestufen sehen und sehen uns außerdem darin bestätigt, Forscher:innen auszuzeichnen, die nicht nur bereits wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben, sondern dies auch in der Zukunft erwarten lassen. Die außerordentlich flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Preisgeldes leisten einen unerlässlichen Beitrag, unabhängige Forschung in der Humanmedizin zu ermöglichen.