Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung 2014 an Dr. Dr. med. Thomas Schmidt

Der Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung 2014 geht an Dr. Dr. med. Thomas Schmidt.

Hamburg, 8. Januar 2014. Das Projekt hat einen anspruchsvollen Titel: „Die Rolle der Angiogenese und des Metastasenmicroenvironments innerhalb von kolorektalen Metastasen“. Und anspruchsvoll sind auch die innovativen Forschungsansätze von Dr. Dr. med. Thomas Schmidt, die mit Verleihung des Ernst Jung-Karriere-Förderpreises für medizinische Forschung 2014 drei Jahre lang mit insgesamt 210.000 Euro gefördert werden.

Dr. Schmidt untersucht auf Zell- und Molekularebene die Grundlagen für die Gefäßversorgung von Darmkrebs-Metastasen. Das Kuratorium zeichnet den Wissenschaftler aus, weil „das Verständnis dieser bislang wissenschaftlich noch nicht ergründeten Prozesse und Strukturen sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie des Darmkrebses neue Möglichkeiten erschließen kann“.

Der 33 Jahre junge Mediziner war bis 2012 an der belgischen Universität Leuven tätig und setzt seine Forschungen jetzt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Uniklinikums Heidelberg fort. Der Preis ermöglicht ihm, seine Forschungen nach der Rückkehr nach Deutschland zu intensivieren.

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Darmkrebs ist deshalb ein so gefürchteter Gegner, weil er ein unberechenbares Risiko birgt. Zwar ist der Haupttumor, von dem die Krebserkrankung ausgeht, heute relativ leicht zu besiegen und zu beseitigen. Aber die Tochtergeschwulste, die so genannten Metastasen, bekommt die Medizin noch immer nur schwer in den Griff. Die Forschungen von Dr. Schmidt aus Heidelberg könnten das ändern: Sie befassen sich mit den Grundlagen für die Gefäßversorgung von Darmkrebs-Metastasen und suchen nach Möglichkeiten, diese Versorgungswege zu unterbrechen. Dann könnten die Metastasen ausgeschaltet und chirurgisch entfernt werden.

Obwohl sein Forschungsansatz das Augenmerk auf die Zell- und Molekularebene richtet, verliert der zweifach promovierte, engagierte Mediziner nie das Ganze aus den Augen: „Heute ermöglicht uns die Wissenschaft den Blick auf molekulare Details einer Krankheit. Hieraus resultieren individualisierte Therapiemöglichkeiten bei zum Beispiel Krebspatienten. Trotz dieser Detailfülle dürfen wir uns nicht nur hierauf fokussieren, sondern es muss der gesamte Patient im Zentrum einer humanen Medizin stehen.“ Eine starke Motivation, zu der auch das Motto seiner Arbeit passt. Der Nachwuchs-Spitzenforscher liebt es eben, gerade schwierigste Herausforderungen anzunehmen: „It’s supposed to be hard. If it wasn’t hard, everyone would do it. The ‚hard‘ is what makes it great.“