Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verleiht Medizinpreise 2019 in Hamburg

Hamburg, 23. Mai 2019. Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verleiht heute in Hamburg ihre drei Auszeichnungen für Spitzenmedizin. Mit insgesamt 540.000 Euro zählen sie zu den höchstdotierten Medizinpreisen Europas.

 

Der mit 300.000 Euro dotierte Ernst Jung-Preis für Medizin kommt Wissenschaftlern zugute, die mit ihren Projekten wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen. Er geht in diesem Jahr an die Biochemikerin Professor Dr. Brenda A. Schulman und den Neurobiologen Professor Dr. Gary R. Lewin. Brenda A. Schulman ist Direktorin des Department of Molecular Machines and Signaling am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Sie erhält die Auszeichnung in Anerkennung und zur Fortsetzung ihrer wegweisenden Arbeiten über die Mechanismen des Ubiquitin-Transfers auf atomarer Ebene. Gary R. Lewin ist Arbeitsgruppenleiter und Koordinator des Fachbereichs Erkrankungen des Nervensystems am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin. Er wird für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten über die molekularen und physiologischen Grundlagen des Tastsinns und der Schmerzempfindung gewürdigt.

 

Die Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold ehrt das Lebenswerk von Wissenschaftlern, die einen bedeutenden Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. In diesem Jahr erhält sie der Neurowissenschaftler Professor Pietro De Camilli, M.D. für seine wegweisenden Arbeiten zu den molekularen Grundlagen der intrazellulären Membran-Dynamik. Pietro De Camilli ist John Klingenstein Professor für Neurowissenschaften und Professor für Zellbiologie am Department of Neuroscience der Yale University School of Medicine in New Haven, USA. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Stipendium in Höhe von 30.000 Euro, die er an einen Nachwuchswissenschaftler seiner Wahl vergeben kann.

 

Der Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung unterstützt Nachwuchsmediziner und fördert die Initiierung und Weiterentwicklung erster selbstständiger Forschungsprojekte mit insgesamt 210.000 Euro über drei Jahre hinweg. In diesem Jahr erhält ihn der angehende Gastroenterologe Dr. med. Sebastian Zundler für sein Forschungsprojekt zur Bedeutung von intestinalen gewebsansässigen Gedächtnis-T-Zellen, kurz TRM-Zellen (TRM = tissue resident memory) bei der Entstehung und Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Sebastian Zundler ist Assistenzarzt und Arbeitsgruppenleiter an der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Erlangen. Der Ernst Jung-Karriere-Förderpreis ist der einzige der drei Preise, um den man sich aktiv bewerben kann. Als Stipendium richtet er sich an Jungmediziner bis 35 Jahre, die nach einem mindestens zweijährigen Forschungsaufenthalt im Ausland ihre Facharztausbildung und Forschung an einer deutschen Klinik fortführen möchten. Die aktuelle Ausschreibung läuft noch bis August 2019.