Alterungsprozesse verstehen

CECAD steht für Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases. 400 internationale und interdisziplinär zusammenarbeitende Wissenschaftler beschäftigen sich in dem Exzellenzcluster mit altersassoziierten Erkrankungen wie Neurodegeneration, Diabetes oder chronischen Nierenerkrankungen. Ziel ist es, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in neue Therapien zu überführen. Ein Prozess, dessen Förderung sich auch die Jung-Stiftung verschrieben hat. So ist es nicht verwunderlich, dass sich gleich zwei frühere Preisträger des Ernst Jung-Preises für Medizin unter den Wissenschaftlern des CECAD finden.

„An der Schnittstelle zwischen Forschung und Klink zu sein bedeutet, eine große Verantwortung zu tragen. Oft geht es anfangs um Moleküle und um Zellen, doch am Ende steht der Patient im Mittelpunkt“, konstatiert Professor Dr. med. Jens Brüning. Im Jahr 2009 war ihm der Ernst Jung-Preis für Medizin für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur Klärung der Entstehung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes verliehen worden. Heute ist er wissenschaftlicher Koordinator des Exzellenzclusters CECAD.

Ebenfalls im Kreise der CECAD-Alternsforscher betätigt sich Professor Dr. med. Thomas Benzing, Direktor der Klinik II für Innere Medizin an der Universitätsklinik Köln. 2008 hatte er den Ernst Jung-Preis für Medizin fürseinen wissenschaftlichen Beitrag hinsichtlich Ursachen und Therapien von chronischer Niereninsuffizienz entgegengenommen. Den Bezug zur Alternsforschung erhält seine Arbeit über die sogenannten Podozyten, die Zellen in der Niere, die verhindern, dass Proteine mit dem Urin ausgeschieden werden. Für die Alternsforschung sind diese Zellen deshalb interessant, weil sie sich nicht selbst erneuern können, demzufolge genauso alt sind wie der entsprechende Mensch selbst.