Altes Wissen bewahren

In historischen Büchern schlummert das althergebrachte Wissen vieler Generationen. Sie zu erhalten und zu pflegen bedeutet, dieses Wissen für die Nachwelt zu bewahren. Jedoch sind manche Werke stärker vom Verfall bedroht als andere: Zwischen 1850 und 1970 wurde für den Buchdruck Papier verwendet, das vergleichsweise viel Säure enthält. Dieses Papier trocknet schneller aus, vergilbt und wird brüchig. Dieser Verfallsprozess kann durch eine Entsäuerung der Bücher aufgehalten werden.

In einem groß angelegten Projekt finanziert die Jung-Stiftung gemeinsam mit der Ärztekammer Hamburg die Massenentsäuerung des Bestandes der Bibliothek des Ärztlichen Vereins seit 2010 über einen geplanten Zeitraum von zehn Jahren hinweg. Es handelt sich um Bücher mit medizinhistorischer Bedeutung, die beispielsweise Erstbeschreibungen enthalten oder von renommierten Autoren stammen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Werken von Hamburger Autoren oder solchen, die einen inhaltlichen Bezug zu der Hansestadt aufweisen, zum Beispiel „Ueber die Cholera von 1892 in Hamburg und über Schutzmassregeln“ von Max von Pettenkofer aus dem Jahr 1893 oder „Über Ärzte und Medizin in Hamburg vor hundert Jahren“ von Erich Brack aus dem Jahr 1929.

Die Bibliothek des Ärztlichen Vereins wird vor allem von medizin- oder wissenschaftshistorisch tätigen Lesern genutzt. Darüber hinaus ist sie öffentlich zugänglich.