Wissenschaft entsteht durch Förderung
„Wie viele Ideen schweben nicht zerstreut in meinem Kopf, wovon manches Paar, wenn sie zusammenkämen, die größte Entdeckung bewirken könnten“. Der deutsche Physiker und Namensgeber der Lichtenberg-Professur, Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), sprach für sich aus, was sich auf die gesamte Forschungslandschaft anwenden lässt. Denn die Hoffnung auf eine große Entdeckung ist es auch, die begabte Forscher mit vielversprechenden Ideen in Arbeitsgruppen zusammenführt. So ist es sinnvoll, wenn auch nicht immer einfach, stetig neue Wissenschaftsgebiete an Universitäten zu etablieren.
Die Lichtenberg-Professuren der Volkswagen Stiftung fördern herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus innovativen Lehr- und Forschungsfeldern und unterstützen sie, diese an einer Universität ihrer Wahl fest zu verankern.
Eine solche Lichtenberg-Professur im Fach Augenheilkunde erhielt im Juni 2014 Professor Dr. med. Dr. Stefan Schrader. Der Oberarzt der Augenklinik am Universitätsklinikum Düsseldorf ist gleichzeitig ärztlicher Leiter des dortigen Labors für experimentelle Ophthalmologie.
Seine Forschung beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Therapieverfahren bei Augenoberflächenerkrankungen und schwerem Tränenmangel. Konkretes Ziel ist es, in wenigen Jahren neue Techniken zur Regeneration und Rekonstruktion der Bindehaut- und Hornhautoberfläche sowie der Tränendrüsen bei Patienten anwenden zu können. Mit großer Aussicht auf Erfolg, immerhin zählt Schraders Forschungsgruppe zu den weltweit führenden auf diesem Gebiet.
Eine weitere Stiftungsprofessur ist die Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Auch sie verfolgt das Ziel, neue Schwerpunkte in deutschen Universitäten zu etablieren. Dazu bereitet sie die Geförderten auf wissenschaftliche Leitungspositionen vor und stellt ihnen eine anschließende unbefristete Universitätsprofessur in Aussicht.
Professor Dr. med. Jörg Distler hat eine solche Professur inne. Er leitet die Arbeitsgruppe zur Erforschung der pathologischen Aktivierung der Fibroblasten bei Sklerodermie und anderen fibrosierenden Erkrankungen an der Medizinischen Klinik 3 für Rheumatologie und Immunologie des Universitätsklinikums Erlangen. Die Forschung seiner Arbeitsgruppe ist translational ausgerichtet, was bedeutet, dass die klinische Anwendung im Fokus steht. Mit Erfolg – ein wesentlicher Teil der klinischen Studien, die derzeit weltweit auf dem Gebiet der systemischen Sklerose durchgeführt werden, gehen auf Ergebnisse aus seiner Arbeitsgruppe zurück.