Therapeutika bei Diabetes entwickeln: Matthias Tschöp erhält Ernst Jung-Preis für Medizin 2021 für Entdeckung von Therapeutika der wichtigsten Stoffwechselerkrankungen

Hamburg, 20. Mai 2021. Adipositas und Diabetes zählen heute weltweit zu den größten Volkskrankheiten und erhöhen das Risiko für schwere Covid-19-Verläufe und andere Erkrankungen wie Krebs. Für seine herausragenden Forschungsarbeiten und Entdeckungen auf diesem Gebiet erhält Professor Dr. med. Dr. h. c. Matthias H. Tschöp vom Helmholtz Zentrum München und der TU München den Ernst Jung-Preis für Medizin 2021. Die mit insgesamt 300.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jedes Jahr von der Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung an Spitzenforscher*innen vergeben, deren Projekte zum medizinischen Fortschritt beitragen.

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Matthias Tschöp forscht seit mehr als 20 Jahren daran, verbesserte Wirkstoffe gegen die in den westlichen Industrieländern vorherrschenden Stoffwechselerkrankungen Fettleibigkeit und Diabetes zu entwickeln. Bereits früh in seiner Forscherkarriere gelangen ihm eine Reihe bahnbrechender Entdeckungen zur molekularen Kommunikation zwischen Magen-Darm und Gehirn. Diese Erkenntnisse ermöglichten ihm die Entwicklung von neuartigen Arzneimittelkandidaten, darunter eine eigene Therapeutika-Klasse, die als Hormon-Polyagonisten bezeichnet werden. Mehrere solcher Polyagonisten befinden sich heute erfolgreich in klinischen Studien der Phase II und III und gelten als einer der derzeit vielversprechendsten Ansätze zur Bekämpfung der Volkskrankheiten Adipositas- und Typ-2-Diabetes.

Ernst Jung-Preis für Medizin würdigt und unterstützt Tschöps Forschungsteams

Matthias Tschöp wurde mit mehr als 30 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet; nun erhält er den Ernst Jung-Preis für Medizin 2021. „Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung ist bekannt für ihr Engagement für den Fortschritt der Humanmedizin auf nationaler wie internationaler Ebene. Mein persönlicher Lebensweg führte mich von der Medizin zur Wissenschaft, von Deutschland in die Welt und aus der akademischen Landschaft in die Biotech- und Pharmaindustrie und zurück, um letztlich zu lernen, dass es oft die Schnittstellen zwischen diesen Welten sind, an denen das transformative Potenzial zu finden ist“, berichtet Tschöp. „Der Ernst Jung-Preis hat immer bahnbrechende Entdeckungen ausgezeichnet, die genau an diesen Schnittstellen zwischen Medizin und Wissenschaft – zwischen Grundlagenforschung und Anwendung – möglich geworden sind. Zu ihnen gehören zahlreiche Beispiele, wie die Arbeiten von Harald zur Hausen oder Emmanuelle Charpentier, die für mich Inspiration und Vorbild sind.“ Matthias Tschöp teilt sich den Preis zu gleichen Teilen mit dem Jenaer Naturstoffforscher Professor Dr. rer. nat. Christian Hertweck. Er erhält entsprechend 150.000 Euro zur Würdigung und weiteren Förderung seiner Arbeiten. Die Jung-Stiftung engagiert sich bereits seit über 40 Jahren für den Fortschritt der Humanmedizin. Über den Ernst Jung-Preis sowie zwei weitere Preise unterstützt sie die Wissenschaft mit jährlich mehr als einer halben Million Euro.