Virtual Reality am UKE: Realitätsnahe Ausbildung fördern

 

Seit 2020 unterstützt die Jung-Stiftung die UKE-Stiftung zusätzlich bei der Finanzierung eines Projekts, das die Etablierung von VR-Technologie für die cardiopulmonale Reanimation im Medizinstudium an der medizinischen Fakultät Hamburg fördert.

 

Die medizinische Fakultät Hamburg setzte im Jahr 2019 eine Pilotstudie auf, um konventionelles, dozentengeführtes Gruppentraining in CPR mit einem individuellen VR-Training zu vergleichen. Hierbei kam die Pilotstudie zu dem Ergebnis, dass der Lernzuwachs der Studierenden im VR-Training in einigen Bereichen signifikant besser ist als im konventionellen Training. Mit Hilfe einer VR-Brille und spezieller Sensorik, welche die Hände der Nutzer erkennt, ist es möglich die Herzlungenwiederbelebung realitätsnah zu unterrichten, wodurch sich Virtual Reality zu einem vielversprechenden Werkzeug in der medizinischen Lehre herauskristallisiert. Aufgrund des vielversprechenden Lernerfolgs durch das VR-Training hat sich die medizinische Fakultät zum Ziel gesetzt, VR-Technologie in Zukunft fest in den Ausbildungsprozess der Studierenden am UKE zu integrieren. Hierfür übernimmt die Jung-Stiftung die Finanzierung einer Folgestudie, bei der identifizierte Schwächen im technisch-haptischen Bereich des VR-Trainings reduziert werden sollen. Während des einjährigen Forschungsprojekts entwickelt das UKE in Zusammenarbeit mit dem Hamburger StartUp Unternehmen VIREED zunächst eine neue und verbesserte Version 2.0 der VR-Software, bei der sowohl technische als auch inhaltliche Veränderungen vorgenommen werden. In einer anknüpfenden Untersuchung testen Erstsemesterstudierende des Wintersemesters die neue Version 2.0 der VR-Software. Die randomisierte Studie prüft, ob eine Unterlegenheit der VR-Gruppe gegenüber der konventionellen Gruppe hinsichtlich no flow time, Qualität der Herzdruckmassage und Ergebnis im summativen, standardisierten Text am Ende des Kurses festzustellen ist. Des Weiteren möchte die Studie zeigen, dass eine Überlegenheit der VR-Gruppe hinsichtlich des Lernzuwachses ersichtlich ist.

Das langfristige Ziel der Untersuchung besteht darin, die VR-Technologie nicht nur als festen Bestandteil der Lehre an der medizinischen Fakultät Hamburg zu etablieren, sondern diese für die gesamte Breite der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, um eine gute Ausbildung in der Herzlungenwiederbelebung zu ermöglichen.

Die Jung-Stiftung entlastet als aktives Kuratoriumsmitglied der UKE-Stiftung den Vorstand und spricht Empfehlungen bezüglich der Mittelvergabe aus.