
Ausschreibung Promotionsstipendium
Medizin im Nationalsozialismus
Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung fördert humanmedizinische Forschung in einem Gesamtvolumen von derzeitig 540.000 Euro pro Jahr.
Im Bewusstsein ihrer eigenen Geschichte fördert die Jung Stiftung ab 2024 Promotionen über die Medizin im Nationalsozialismus. Für diese Förderlinie hat die Stiftung das Jung-Fellowship-Programm ausgeweitet, das sich an den wissenschaftlich-medizinischen Nachwuchs richtet. Mit dem Programm, das zunächst auf das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) begrenzt ist, sollen jährlich ein:e ausgewählte:r Doktorand:in der Medizin gefördert werden, um ein Jahr in Vollzeit forschen zu können. Das Stipendium in Höhe von 15.000 Euro wird, über ein Jahr verteilt monatlich mit 1.250 Euro ausbezahlt. Das Geld ist nicht zweckgebunden.
Die ersten Forschungsarbeiten zur Medizingeschichte Hamburgs in der Zeit des Nationalsozialismus erschienen knapp 40 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Verfolgung jüdischer Kolleg:innen, die Ausgrenzung von Patientengruppen, Studium und Lehre, Zwangssterilisierung, verbrecherische Forschung, die Biographien der Täter und die Krankenmorde standen dabei im Fokus. Noch heute sind viele Fragen unbeantwortet.
Bewerbung
Voraussetzung: Nach Zusage der Förderung müssen die Promovierenden an der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg das Medizinstudium pausieren und für ein Jahr in Vollzeit mit dem anspruchsvollen Forschungsvorhaben starten. Dabei muss die gesamte Arbeitszeit der Forschung gewidmet sein. Die Berücksichtigung von Familien- und Pflegezeiten ist jedoch möglich.
Auswahlverfahren: Die Auswahl der Kandidat:innen erfolgt durch das Kuratorium der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung. Die Betreuung erfolgt am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am UKE, das Sie rechtzeitig im Vorfeld Ihrer Bewerbung kontaktieren sollten.
Bewerbungsfrist: Wir bitten um Ihre Bewerbung bis zum 25. Januar 2024.
Verpflichtungen: Drei Monate nach Ende des Stipendiums muss ein schriftlicher Arbeitsbericht (drei DIN A4 Seiten) vorliegen. Publikationen der Ergebnisse sollten einen Hinweis auf die Förderung durch die Jung-Stiftung enthalten.
Bewerbungsunterlagen: Ein Antrag für das Jung-Fellowship Programm "Medizin im Nationalsozialismus" besteht aus folgenden Elementen, die unten stehend ganz unkompliziert ausgefüllt und hochgeladen werden können:
- Angaben zur Person
- Darstellung des Promotionsvorhabens (max. 450 Wörter). Ihre Bewerbung muss den aktuellen Forschungsstand zu Ihrem Thema darlegen und die zu untersuchenden Quellen benennen (z.B. Nachlässe, Krankenakten, Bildmaterial, Publikationen, etc.).
- Angabe des Titels des Projekts
- Eine orientierende Gliederung und ein verbindlicher Zeitplan (jeweils max. 1 Seite) sollten Aufschluss über den Umfang des Projekts geben.
- Begründung der Relevanz der Themenwahl (max. 60 Wörter)
- Lebenslauf als PDF (max. 1 Seite)
- Erklärung des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin des UKE zur Übernahme der Betreuung
Kontakt: Bei Fragen wenden Sie sich gern an die Geschäftsleitung der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung, Verena Strasoldo, Telefon 040 880 80 51, oder schreiben Sie eine Mail an info@jung-stiftung.de.