Ausgezeichnet: ERC Advanced Grant für Kuratoriumsvorsitz

 

Unser Kuratoriumsvorstand Professor Dr. Christian Büchel ist zum zweiten Mal mit dem Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) ausgezeichnet worden. Mit seinem Forschungsprojekt „PainPersist“ geht der UKE-Mediziner der Frage nach, wie sich aus akutem Schmerz ein chronisches Leiden entwickelt. Das Projekt wird in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 2,5 Millionen Euro im Rahmen des EU-Förderprogramms „Horizon 2020“ unterstützt. 

 

Mit modernen neurobiologischen Methoden wie der funktionellen Kernspintomographie und der Magnetresonanzspektroskopie wird die Forschungsgruppe um den Hamburger Schmerzforscher untersuchen, wie psychologische Faktoren die Entwicklung von Schmerzpersistenz beeinflussen können und wie diesem Prozess entgegengewirkt werden kann. Darüber hinaus soll mit Methoden der künstlichen Intelligenz ein Verfahren entwickelt werden, dass es Schmerzpatient/innen ermöglicht, die Kontrolle über ihre Schmerzen wiederzuerlangen. Mehrere Millionen Menschen sind nach Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft allein in Deutschland von chronischen Schmerzen betroffen. Mit den neuen Forschungsansätzen könnte diesen geholfen werden. 

 

Für Büchel ist es bereits der zweite ERC Advanced Grant: 2011 war er für seine Placebo-Forschung ebenfalls ausgezeichnet worden. Im selben Jahr bekam der Direktor des Instituts für Systemische Neurowissenschaften am UKE auch den traditionsreichen Ernst Jung-Preis für Medizin verliehen. Die Hamburger Jung-Stiftung ehrte damit Büchels grundlegende neue Erkenntnisse beim Verständnis komplexer Vorgänge des Gehirns wie Lernen, Sprache, Angst und Schmerz. Prof. Büchel reihte sich damit ein in eine Reihe von Preisträger/innen, die zu den Spitzenvertretern ihres Fachs gehören. Durchweg erhalten diese im Laufe ihrer Karriere weitere bedeutenden Auszeichnen, zwei von ihnen wurden sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. 

 

2015 kehrte Büchel zur Jung-Stiftung zurück. Diesmal jedoch nicht als Preisträger, sondern als Mitglied des Kuratoriums, dessen Vorsitz er im Juli 2019 übernahm. Bestehend aus internationalen medizinischen Forschern erfüllt es unter anderem die Rolle des wissenschaftlichen Beratungsgremiums und ist als solches für die Auszeichnung künftiger Preisträger der Jung-Stiftung verantwortlich.