Jung-Preis für Medizin: Hochdotiert, ausgesprochen flexibel und ein Meilenstein der Forschungskarriere

 

Hamburg, 17. Oktober 2022. Eine Umfrage zum renommierten Jung-Preis für Medizin der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung unterstreicht seine Bedeutsamkeit für unabhängige wissenschaftliche Forschung. Zwei Aspekte heben die 33 Teilnehmenden besonders hervor: den Einfluss des Preises als Sprungbrett für weitere Auszeichnungen und seine besondere Flexibilität beim Einsatz des Preisgeldes.

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Download.

 

 

Jung-Stiftung wertet Umfrage aus
Der Jung-Preis für Medizin zählt mit aktuell 300.000 Euro europaweit zu den höchstdotierten Medizinpreisen. Er würdigt Forscher:innen und ihre Projekte, die wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen.

Die Auszeichnung bedeutet weit mehr, als das Preisgeld und die Urkunde allein ausdrücken können – sie ist ein wichtiger Meilenstein in der Forschungskarriere der Preisträger:innen. Das beweisen die überaus positiven Antworten auf eine kurze aktuelle Umfrage der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung unter Träger:innen des Jung-Preises für Medizin.

Preis als Sprungbrett für weitere Auszeichnungen
Jedes Jahr im November wählt das Stiftungskuratorium, das sich aus sieben renommierten internationalen Wissenschaftler:innen zusammensetzt, die Preisträger:innen des Folgejahres aus. Diese gehören zu den Spitzenvertreter:innen ihres Fachs – und erhalten durchweg im Laufe ihrer Karriere weitere bedeutende Auszeichnungen. Drei von ihnen wurden gar mit einem Nobelpreis ausgezeichnet: Prof Dr. Rolf Martin Zinkernagel in 1996, Prof. Dr. Harald zur Hausen in 2008 und Prof. Emmanuelle Charpentier in 2020.

Diese und viele weitere Auszeichnungen sind sowohl Belohnung als auch Anerkennung für die bahnbrechende Forschungsarbeit der Wissenschaftler:innen. Jede einzelne leistet dabei einen wichtigen Beitrag, die Ergebnisse weiter in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und Gesellschaft zu verbreiten. Auch die Jung-Stiftung möchte mit ihrem Preis das internationale Augenmerk auf besonders bahnbrechende Arbeiten lenken. Daher stellte sie den ausgezeichneten Wissenschaftler:innen diese Frage: Hat die Verleihung des Jung-Preises für Medizin zu weiteren Auszeichnungen verholfen?

Die Ergebnisse sind eindeutig: 19 der 33 teilnehmenden Preisträger:innen sehen einen direkten oder indirekten Zusammenhang zwischen ihrem Preis der Jung-Stiftung und zusätzlichen, später verliehenen Auszeichnungen. Die Befragten erwähnen in dieser Hinsicht eine Vielzahl von Berufungen an Universitäten und Aufnahmen in renommierte medizinische Akademien sowie insgesamt 57 weitere Ehrungen.

Diese reichen von vielen deutschen Auszeichnungen (wie dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft sowie einem Großen Verdienstkreuz mit Stern) über europäische Förderungen und Preise (wie dem ERC Advanced Grant, dem Marcel Benoist Swiss Science Prize und dem Louis Jeantet Prize for Medicine), bis hin zu den renommiertesten internationalen Wissenschaftspreisen (wie dem Albany Medical Center Prize, dem Breakthrough Prize, dem Lasker Basic Medical Research Award und dem Shaw Prize in Life Science and Medicine).

Dankbarkeit für flexiblen Einsatz des Preisgeldes
Eine große Besonderheit des Jung-Preises für Medizin liegt darin, dass das Preisgeld ohne Konditionen vergeben wird – die Preisträger:innen können ihren Gewinn nach bestem Gewissen einsetzen. Diese Flexibilität haben die Teilnehmenden der Umfrage explizit hervorgehoben, dabei insbesondere zwei Aspekte dieser finanziellen Freiheit:

Zunächst die freie Wahl des Forschungsthemas. Indem Forscher:innen ihr Gebiet völlig selbstständig definieren dürfen, können sie unbürokratisch und schnell auf wechselnde Umstände reagieren und ihre Schwerpunkte anpassen („navigate our constantly changing research environment quickly and non-bureaucratically“). Gleich mehrere Preisträger:innen haben diese Flexibilität dazu genutzt, ihren Fokus auf Covid-19 zu setzen – zum Beispiel, um zu erforschen, wie das “SARS-CoV-2 Virus schwere Lungenerkrankungen auslös[t]“, oder um den “neuen Impfverstärker XS15 gegen Corona und Krebs auf den Weg zu bringen”.

Weiterhin ermöglicht die Flexibilität des Preisgeldes den ausgezeichneten Wissenschaftler:innen, ihre Konzepte oder Methoden frei zu wählen. Viele Teilnehmende der Umfrage schätzen die Freiheit, “durch explorative Ansätze neue Hypothesen-getriebene Forschung voranzutreiben”, “unkonventionelle Ideen rasch um[zu]setzen” und „Experiment[e] durchzuführen, die wissenschaftlich riskant [sind], aber zu neuen, unerwarteten Ergebnissen [führen].”

Erfreuliche Ergebnisse für die Jung-Stiftung
Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung ist sehr erfreut, dass ihre bisherigen Preisträger:innen dem Preis einen so hohen Stellenwert als Sprungbrett für ihre weiteren Auszeichnungen und Karrierestufen beimessen. Die Stiftung sieht sich außerdem darin bestätigt, Forscher:innen auszuzeichnen, die nicht nur bereits wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben, sondern dies auch in der Zukunft erwarten lassen. Die außerordentlich flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Preisgeldes leisten einen unerlässlichen Beitrag, unabhängige Forschung in der Humanmedizin zu ermöglichen.