Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung vergibt Medizinpreise in Hamburg
Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung hat heute vor 200 Gästen aus Wissenschaft, Forschung und Politik ihre drei Auszeichnungen für Spitzenmedizin und -forschung vergeben.
Hamburg, 16. Mai 2014. Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung hat heute vor 200 Gästen aus Wissenschaft, Forschung und Politik ihre drei Auszeichnungen für Spitzenmedizin und -forschung vergeben.
Vor der Preisverleihung gaben in einer Talkrunde sechs ehemalige Preisträger des Ernst Jung-Karriere-Förderpreises Einblick in ihre Forscherkarriere. Damit möchte die Jung-Stiftung die Relevanz qualifizierter Nachwuchswissenschaftler und deren Förderung unterstreichen. Durch die Veranstaltung im Auditorium Maximum der Bucerius Law School führte die Wissenschaftsjournalistin Vera Cordes.
Den Ernst Jung-Preis für Medizin nahm der Immunbiologe Professor Dr. med. Thomas Boehm vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg entgegen. Die Jung-Stiftung honoriert mit der Auszeichnung Professor Boehms zukunftsweisende Forschungsarbeit zum Immunsystem. „Ich freue mich sehr, über diese in Europa so einzigartige Förderung medizinischer Forschung. Dank ihr können wir die vor uns liegenden Herausforderungen sehr viel besser bewältigen“, bedankt sich Professor Boehm in seiner Rede. Der Preis wird seit 1976 von der Jung-Stiftung vergeben und zählt mit 300.000 Euro zu Europas höchstdotierten Medizinpreisen.
Die Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold nahm der international renommierte Molekularbiologe Professor Charles Weissmann MD PhD für sein wissenschaftliches Lebenswerk entgegen. Der Preisträger blickt auf eine über 60-jährige Forscherkarriere zurück und erklärt: „Diese Anerkennung, zum Abschluss meiner Laufbahn, gibt mir eine große Befriedigung und Freude, und erleichtert mir den Abgang von der Bühne.“ Zusammen mit der Medaille erhält Professor Weismann 30.000 Euro, die als Stipendium an einen Nachwuchswissenschaftler seiner Wahl zu vergeben sind. Der für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zu Retroviren, Prionen und Interferon bekannte Forscher wurde bereits im Jahr 1988 mit dem Ernst Jung-Preis für Medizin ausgezeichnet.
Um abgewanderten Spitzennachwuchsforschern die Rückkehr nach Deutschland zu erleichtern, vergibt die Jung-Stiftung seit 2006 den mit 210.000 Euro dotierten Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung. Er wurde heute an den 34-jährigen Jungmediziner Dr. Dr. med. Thomas Schmidt vom Universitätsklinikum Heidelberg übergeben. In seiner Forschung befasst er sich mit den Grundlagen für die Gefäßversorgung von Darmkrebs-Metastasen. Bis 2012 war Dr. Schmidt an der belgischen Universität Leuven tätig. Den Nutzen des Ernst Jung-Karriere-Förderpreises beschreibt der diesjährige Preisträger, der neben seiner Forschungsarbeit auch als Chirurg tätig ist, wie folgt: „Das Stipendium der Jung-Stiftung ermöglicht es mir, meine Forschung unabhängig zu gestalten, mich als Gruppenleiter zu etablieren und mir auch Freiräume zu verschaffen.“
Talkrunde mit erfolgreichen Nachwissenschaftlern
Wie der Karriere-Förderpreis die Forschungsarbeit beeinflussen kann, haben ehemalige Preisträger in einer Talkrunde aufgezeigt. Von insgesamt acht bisherigen Laureaten haben sechs über den Fortschritt ihrer Arbeit berichtet, wie zum Beispiel Professor Dr. med. Samuel Huber vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Preisträger von 2012. „Der Preis der Jung-Stiftung war entscheidend für den Aufbau meiner Forschungsarbeiten in Deutschland“, sagt Huber und ergänzt: „Neben den überaus wichtigen Ergebnissen, der Experimente, die ich durch die Unterstützung der Stiftung durchführen konnte, bildete der Preis auch die Grundlage für Erschließung weiterer Drittmittel von der Europäischen Union und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.“
Der Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung ist der einzige Stiftungspreis, um den sich junge Mediziner bewerben können. Die Ausschreibung läuft vom 26. Mai bis zum 11. August 2014 und richtet sich an erfolgreiche Mediziner/innen unter 35 Jahren. Nähere Informationen gibt es ab dem 26. Mai auf www.jung-stiftung.de.